Christine ist seit über 20 Jahren Gärtnermeisterin am Andreashof. Sie koordiniert den Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung der Lichtwurzel, hier am Hof Lichtyam® genannt. Bis wir Lichtwurzeln kaufen können und Teemischungen oder Kräutersalze in den Händen halten, ist es ein langer Weg. Christine gibt uns einmalige Einblicke hinter die Kulissen – vom nachhaltigen Anbau zur schonenden Verarbeitung bis hin zur eigenen Produktentwicklung.
Auch spannend: Der Weg der Lichtwurzel bis zur Ernte.
Die biodynamische Anbauweise, ein wertschätzender Umgang mit der Natur und die Ernte in Handarbeit, gehören zu Ihren großen Stärken. Wie geht es nach der Lichtyam®-Ernte in der Verarbeitung weiter?
Nach der Lichtwurzelernte werden die Knollen zuerst im Gewächshaus aufgestellt, leicht getrocknet und von feuchter Erde befreit. Im nächsten Schritt sortieren wir sie nach Größe und Zustand. A-Wurzeln, ohne Verletzungen und Brüche, kommen in den Erdkeller. Dort ruhen sie mehrere Wochen. B-Wurzeln haben Risse oder sind durchgebrochen. Die bleiben im kühlen Gewächshaus und werden Stück für Stück zu Lichtyam®-Pulver weiterverarbeitet.
Warum ist die Ruhezeit der Wurzeln so wichtig?
Lichtwurzeln brauchen nach der Ernte vier bis fünf Wochen Nachreife. Anfang Dezember können die ersten in den Verkauf gehen – über unseren Hofladen, den Onlineshop und den Großhandel. Werden Lichtwurzeln zu früh angeschnitten, ist die Gefahr groß, dass die Schnittstelle gelbe und braune Verfärbungen bekommt. Die Lichtyam® ist für ihren schneeweißen Anschnitt bekannt. Den hat sie auch der Nachreifezeit zu verdanken.
Wie wird das Lichtyam®-Pulver hergestellt?
Erst einmal teilen wir die gewaschenen und getrockneten Wurzeln mit einem Krauthobel in kleine Chips. Dann breiten wir sie auf Trockensieben aus. Für 24 Stunden geht es jetzt in den Wärmeschrank. In dieser Zeit trocknen die Lichtyam®-Chips ganz schonend bei 36 bis 38 Grad. Wertvolle Vitamine und Spurenelemente bleiben erhalten. Das Lichtyam®-Pulver behält seine Rohkostqualität und all die positiven Eigenschaften. Wenn Pflanzen in der Verarbeitung zu heiß getrocknet werden, gehen viele Nährstoffe verloren und ätherische Öle verfliegen. Darum trocknen wir sehr schonend. Das gilt auch für unsere Gartenkräuter, Blüten und Teemischungen.
Nach der Trocknung lagern wir die Lichtyam®-Chips in Honigeimern. Für den Lichtyam®-Auszug legen wir sie in Mandelöl ein. Sanft und fein gemahlen werden die Chips in Steinmühlen. Das passiert immer frisch nach Bedarf. Sobald eine neue Charge Salzmischungen, Bitterkräutermischungen, Bodenseekräuter oder Lichtyam®-Kapseln nachgefragt wird, mahlen wir das Lichtyam®-Pulver und füllen es per Hand ab.
Für die Produktion von Kapseln brauchen Sie sicher spezielle Räumlichkeiten und Maschinen, oder?
Ja. Für die Produktion der Kapseln arbeiten wir mit einem Bio-Hersteller aus der Nürnberger-Region zusammen. Der hat die Räumlichkeiten und Geräte, für die bei uns kein Platz ist. Das Lichtwurzelpulver wird gemeinsam mit den Labels und Verpackungen zum Großproduzenten geschickt und dort in Kapseln aus Hydroxypropylmethylcellulose (pflanzliche Kapselhülle) abgefüllt.
Die Salzabfüllungen, unsere Bitterkräuter, Kräutermischungen und Blütenöle, die machen wir alle selbst. Dafür haben wir drei Räume, die alle Hygienestandards erfüllen. Im ersten Raum findet die Lichtwurzelverarbeitung mit unseren Steinmühlen statt. Im zweiten Raum wird die Kräutertrocknung durchgeführt. Hier werden auch fertige Kräutermischungen abfüllt. Der dritte Raum liegt direkt neben der Lichtwurzelverarbeitung. Hier werden die Salzmischungen mit Lichtyam®-Pulver angereichert. Hinzu kommt der Ölkeller.
Das heißt, Sie ernten und verarbeiten alle Bitterkräuter selbst?
Genau. In der Mischung sind sieben verschiedene Bitterkräuter drin. Die werden am Andreashof angebaut, geerntet, schonend getrocknet und separat gelagert. Sobald über den Laden Bestellungen hereinkommen, wird eine neue Charge frisch abgefüllter Kräuter und Lichtyam®-Pulver vorbereitet. Dadurch haben die Produkte nie lange Lagerzeiten. Von der Lichtyam®-Bitterkräutermischung braucht es nur eine Messerspitze, alle ätherischen Ölen und Bitterstoffe bleiben erhalten, die der Verdauung so guttun.
Wie sieht es bei den Lichtyam®-Teemischungen aus?
Das Besondere der Lichtyam®-Teemischungen ist, wir verwenden nicht das Pulver der Knolle, sondern trocknen die herzförmigen Blätter der Pflanzen. Die Lichtwurzelblätter werden Ende Juli/Anfang August von Hand geerntet. Innerhalb von zwei Wochen produzieren wir praktisch die Jahresernte und mischen sie über das Jahr in die Teemischungen mit ein. Hier machen wir auch alles sehr schonend. Die Teekräuter werden nach der Ernte direkt in unseren Wärmeschränken bei 36 bis 38 Grad getrocknet. Wir trocknen sie auch nicht geschnitten, sondern in ganzen Blättern. Durch diese Trockentechnik gehen bei einzelnen Verarbeitungsschritten kaum ätherische Öle verloren. Die ganze Ölzelle bleibt erhalten. Dadurch sind die fertigen Lichtyam®-Teemischungen auch so nährstoffreich.
Können Sie beschreiben, was die Lichtyam®-Blätter dem Tee geben und wie sie wirken?
Die Blätter der Lichtyam® haben ähnliche Inhaltsstoffe wie die Wurzel, aber weniger verdichtet und ätherischer. Das macht sie zu der idealen Zutat für wärmende, aktivierende oder beruhigende Teemischungen. Die Blätter der Lichtwurzel geben auch diese Aufrichtekraft, Stabilität und Balance, wie wir sie von der Lichtyam® kennen. Sie haben diverse Eigenschaften, die positiv auf das Magen-Darm-System wirken und der Geschmack ist sehr sanft. Er bringt die einzelnen Kräuter der Teemischung gut zur Geltung.
Morgentee, Abendtee, Magen-Darm-Tee, Klarblick und rosige Zeiten. Wie sind Sie auf diese Teesorten gekommen?
Bei der Entwicklung der Lichtyam®-Teemischungen haben wir viele, viele Versuche gemacht. Uns war es wichtig, besondere Kräuter zu verwenden. Teekräuter, die harmonieren und auf unterschiedlichen Ebenen positiv auf die Gesundheit wirken. Bei Teemischungen ist es wichtig, dass die einzelnen Komponenten gut zusammenpassen und sich in ihrer Wirkung verstärken – nicht kriegerisch gegenüberstehen.
Im Klarblick-Tee zum Beispiel, kombinieren wir wohltuende Kräuter, die ganz besonders die weibliche Gesundheit unterstützen. Dazu gehören Frauenmantel, Schafgarbe und Beifuß. Unser Abendtee hat etwas sehr Beruhigendes, mit Calendula und Kornblume. Hilft wunderbar beim Herunterkommen und ist schön fürs Auge anzusehen. Der rosige Zeiten-Tee vereint unsere Rosenblüten mit Pfefferminze. Die Qualität von Demeter Rosenblüten im Tee zu haben, so schonend getrocknet, schnell verarbeitet und ohne lange Liegezeit, ist einmalig auf der Welt. Rosenblätter, die so verarbeitet werden, bleiben über Jahre hinweg farblich erhalten, leuchten dunkelrot und in Lilatönen. In jeder Teemischung sind auch Lichtyam®-Blätter drin. So brauchen wir pro Tasse nur minimale Mengen an Tee.
Ich habe Sie vor zwei Jahren im Interview zu ihren Lieblingsprodukten gefragt. Hat sich da etwas verändert?
Jetzt in der Jahreszeit benutze ich wahnsinnig gerne die Tees. Mein Hauptfavorit ist und bleibt der Abendtee. Den trinke ich über den ganzen Tag verteilt und über das ganze Jahr hinweg. Im Herbst oder Winter genauso wie im Frühling und Sommer. In heißen Tagen ist auch der rosige Zeiten Tee ein totaler Favorit. Den kann ich heiß und kalt trinken. Mit ein paar Eiswürfeln wird er zum leckeren Eistee.
Immer in meiner Küche zu finden sind außerdem das Kräutersalz und die Bodenseekräutermischung. Es gibt kein Gericht, wo nicht entweder Kräutersalz oder Bodenseekräuter drin sind. Das sind meine Kochlieblinge. Die stehen daheim immer zur Verfügung.
Nicht zuletzt liebe ich das Johanniskrautöl. Ich nehme es nach der Dusche, anstatt einer Bodylotion. Es hüllt den Körper sofort ein, fördert spürbar die Durchblutung und schenkt Wärme. Das hat meine gespannten Muskeln jetzt in der Lichtyam®-Erntezeit gelockert, beim Muskelkater geholfen und nach langen Tagen an der kalten Luft unglaublich gutgetan.
Der Weg der Lichtwurzel: In 7 Schritten vom Feld ins Regal
- Schritt: Vom Acker ins Gewächshaus
Wenn die Lichtyam® geerntet ist, wird sie im kühlen Gewächshaus aufgestellt, getrocknet und von feuchter Erde befreit. - Schritt: Sortierung in A- und B-Wurzeln
Nach einigen Tagen wird die frische Lichtyam®-Ernte sortiert. Nach Größe und Zustand. A-Wurzeln, ohne Verletzungen und Brüche, kommen in den Erdkeller. Was gebrochen und verletzt ist, bleibt als B-Wurzel im kühlen Gewächshaus und wird Stück für Stück zu Lichtyam®-Pulver weiterverarbeitet. - Schritt: Nachreife im Erdkeller
Lichtwurzeln brauchen vier bis fünf Wochen Nachreife, bis sie Anfang Dezember in den Verkauf gehen können. Wird die Lichtyam®-zu früh angeschnitten, verfärbt sich die Schnittstelle. Gereifte Lichtwurzeln haben einen schneeweißen Kern. - Schritt: Weiterverarbeitung zu Lichtyam®-Chips
Die gewaschenen und getrockneten B-Wurzeln, werden mit einem Edelstahl Krauthobel vorsichtig in kleine Chips geteilt und auf Trockensieben ausgebreitet. - Schritt: 24 h im Trockenschrank
Für etwa 24 Stunden kommen die frischen Lichtwurzel-Chips in den Wärmeschrank. Bei 36 bis 38 Grad trocknen sie sehr schonend und behalten damit Rohkostqualität. Vitamine und Spurenelemente bleiben erhalten. - Schritt: Aus Lichtyam Cips wird Pulver
Die Lichtyam®-Chips werden in Honigeimern gelagert. Weiterverarbeitet wird immer frisch und nach Bedarf. Sobald eine neue Charge Lichtyam®-Pulver gefragt ist, kommen Lichtyam®-Chips in die Steinmühle und werden sanft zermahlen. - Schritt: Abfüllung
Das fertige Lichtyam®-Pulver wird per Hand abgefüllt. So kann es direkt in den Verkauf gehen. Salzmischungen, Bitterkräuter oder Bodensee-Kräuter werden im nächsten Schritt mit Lichtyam®-angereichert. Für die Produktion der Lichtyam®-Kapseln macht das Pulver noch eine Reise nach Nürnberg. Dort wird es beim Bio-Hersteller in Kapseln gefüllt, verpackt und mit unserem Lichtyam®-Label versehen.
Danke Christine!
Schön, dass du am Andreashof seit so vielen Jahren wirksam bist, Christine! Mach weiter so!