Wurzeln der Veränderung – ein Interview mit Erntehelfer Johannes

Johannes kommt eigentlich aus der Nähe von Erlangen. Zur Lichtwurzel-Ernte ist er extra an den Bodensee gereist. Im Interview spricht er mit uns über seine Zeit auf dem Acker und wie ihm der Ort hilft, grundlegenden Fragen nachzugehen: Wie geht es weiter, wo möchte ich im Leben hin?

Die Lichtwurzel ist in Deutschland kaum bekannt, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Ihren Ursprung hat sie in Asien, wo sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit Jahrhunderten als Heilpflanze eingesetzt wird.

Wie bist du auf den Andreashof gekommen?

Vor zweieinhalb Jahren habe ich meine Schulzeit abgeschlossen. Danach war ich viel unterwegs – habe auf Höfen gearbeitet, zwei Sommer in der Schweiz auf der Alp verbracht und für 10 Monate in Schweden an einem Programm teilgenommen, das heißt YIP (Youth Initiative Program). Zuletzt bin ich einen Monat in der Schweiz gewesen, um dort als Zimmermann zu arbeiten.

Meine Schwester hat mich dann auf den Andreashof gebracht. Gemeinsam mit einer Freundin, die ich in dem Jahr in Schweden kennengelernt hatte, wollte ich einen Ort finden, an dem wir arbeiten und wohnen können. Gleichzeitig wollten wir auch Zeit haben, um unseren eigenen Lebensfragen nachzugehen.

Die Lichtwurzel-Ernte findet immer im November statt. Drei Tage arbeiten wir in der Woche auf dem Feld. Wir haben Freiraum für unser Selbststudium, können Biografien lesen, Workshops besuchen, uns künstlerisch ausleben und am Hofleben teilnehmen. Gerade lerne ich Cello spielen.

Kanntest du Lichtyam® vorher?

Tatsächlich bin ich erst durch den Andreashof auf die Lichtyam® gestoßen. Ich hatte auch im Internet gesucht, da gibt es allerdings nur wenig zu finden. Zuerst konnte ich mir darunter kaum etwas vorstellen. Anfänglich habe ich mich gefragt: Was ist das Besondere der Wurzel und warum ist sie auf dem Hof der Hauptfokus aller Arbeit? Dann habe ich das Ernten angefangen und mir ist sehr viel klar geworden.

Wie wird die Lichtwurzel geerntet?

Ein Forschungsteam beschäftigt sich am Andreashof gerade mit verschiedenen Anbaumethoden, um herauszufinden, was in Zukunft der beste Weg ist. Daher kommt es ein bisschen auf die Methode an. Einmal wird in Gräben geerntet, die wir selbst freischaufeln. Wir arbeiten uns immer den Graben entlang, der ungefähr einen Meter tief ist. Die Lichtwurzeln stehen dort senkrecht drin. Dann gibt es eine Anbaumethode, bei der Wurzelknollen in nährstoffreicher Erde durch Rinnen geleitet werden. Das wird gemacht, damit sie nicht zu tief in den Boden wachsen und einfacher zu greifen sind. So werden Lichtwurzeln wohl auch in China angebaut.

Lange wurde die Lichtyam® in Holzkisten mit Böden kultiviert. Hier konnte die Wurzelknolle in die Tiefe wachsen, leicht mit Paletten transportiert und gut geerntet werden. Die EU-Richtlinien haben sich allerdings geändert. Bio-zertifiziert werden nur noch Lebensmittel, die direkten Kontakt mit dem Boden haben. Deshalb gibt es bei dieser Anbaumethode jetzt Kisten ohne Böden. Die lassen sich nicht mehr bewegen, wodurch die Ernte nochmal aufwändiger geworden ist.

Lichtyam Ernte

Welche Erfahrungen hast du bei der Lichtyam®-Ernte gemacht und was waren für dich Schlüsselmomente?

Meistens arbeite ich Montag und Dienstag von 8 Uhr bis 16:30 Uhr, mit einer Kaffeepause am Vormittag und einer Stunde Mittagspause. Der dritte Tag in der Woche ist dann zum Beispiel der Donnerstag. Mega Spaß macht mir die Methode mit den Gräben, weil du da richtig in der Erde drin bist. Du stehst im Graben und wühlst dich durch Sand, Hummus und Lehm. So hatte ich auch meinen ersten Kontakt mit der Lichtyam®. Die Dioscorea batatas, wie sie botanisch heißt, gehört zu der Familie der Yamswurzelgewächse (Dioscoreaceae) und ist sehr empfindlich. Bei der Ernte können die Wurzeln schnell brechen und verletzt werde. Obwohl die Wurzelknolle tief in den Boden wächst und teilweise sehr fest in der Erde steckt, hat sie etwas von der Zerbrechlichkeit eines Glases. Bei der Lichtwurzel-Ernte wird immer sehr vorsichtig gearbeitet. Ich muss konzentriert bei der Sache bleiben. Das tut mir richtig gut und hilft, im Moment zu sein.

Vor einer Woche gab es hier am Sonntag einen Workshop, bei dem ich teilgenommen habe. Das war voll spannend zu sehen, weil auch viele Leute von außerhalb kamen, die Interesse an der Lichtyam® haben. Wir haben gemeinsam Lichtwurzeln geerntet, sie in der Runde frisch probiert und beobachtet, was es mit uns macht. Es ging darum, wahrzunehmen, welche Wirkung Lichtyam® auf den Menschen hat. Ich war an dem Tag sehr müde und hab danach selbst richtig Energie gespürt. Schwierig zu sagen, ob ich jetzt schon ein fertiges Bild davon habe – es ist nicht direkt greifbar. Je mehr ich mit der Pflanze und den Menschen hier am Hof arbeite, desto mehr verstehe ich. Mittlerweile finde ich das Thema richtig interessant und möchte so viel wie möglich darüber erfahren.

Was fasziniert dich an der Lichtwurzel am meisten?

Am faszinierendsten finde ich an der Lichtyam®, wie gegensätzliche die Pflanze ist. Wie sie mit ihrer Wurzel in kürzester Zeit tief in die Dunkelheit wächst und gleichzeitig ihre Blattranken hoch hinaus ins Sonnenlicht streckt. Wie stark und verletzlich sie im selben Augenblick ist und wie diese Eigenschaften sich auch in der dunklen Haut und dem schneeweißen Kern widerspiegeln

Über die Lichtyam® wird ja gesagt, sie könne Lichtkräfte in sich aufnehmen und dem Menschen zugänglich machen. Ich finde es immer wieder spannend, wie viele Leute, denen ich begegne, ihre Erfahrungsberichte mit der Lichtwurzel teilen – was ihnen die Wurzel alles gibt, welche heilenden Aspekte die Pflanze zeigt. Es wird sichtbar, dass diese Kraft da ist, von der gesprochen wird.

Würdest du anderen empfehlen, den Hof zu besuchen und an der Lichtyam®-Ernte teilzunehmen?

Auf jeden Fall. Das Ernten macht mega Spaß. Klar, es gibt auch Tage, an denen ich abends kaputt bin, aber diese Arbeit an der frischen Luft und in der Erde, Zeit für die eigenen Dinge und der gegenseitige Austausch auch, so etwas findest du nicht überall. Der Ort ist auch unglaublich schön. Hier hinten am Immenhof, wo ich gerade wohne, hat man einen weiten Blick auf den Bodensee und die Berge. Wenn klarer Himmel ist, kannst du vom Allgäu bis in die Alpenschweiz herüberschauen.

Ich habe auch das Gefühl, hier kommen Leute an, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. Menschen, die mithelfen oder Perspektiven wechseln wollen. Es tut so gut mal anzukommen, sich neu auszurichten im Leben und Zeit für Dinge zu haben, die wirklich zählen.

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